Informationen zur Anästhesie
In der Anästhesie wird zwischen Allgemeinanästhesie und Regionalanästhesie unterschieden. Die Allgemeinanästhesie, oder Vollnarkose, schaltet das Bewusstsein und die Schmerzempfindung im ganzen Körper aus. Bei der Regionalanästhesie werden nur Teile des Körpers betäubt.
Der Facharzt / Fachärztin für Anästhesiologie
Der Anästhesist, auch Narkosearzt genannt, ist Ihr wichtigster Ansprechpartner beim Thema Anästhesie und Narkose. Er macht sich während des Aufklärungsgesprächs und der Voruntersuchung ein genaues Bild von Ihren besonderen Bedürfnissen. Während und nach dem Eingriff in Anästhesie überwacht er kontinuierlich Ihren Zustand und greift falls notwendig ein. Dieser vielseitig ausgebildete Facharzt sorgt mit neuester Technik und modernen Betäubungsmitteln für ein hohes Maß an Sicherheit.
Individuelle Medikation
Tatsache ist, dass die Allgemeinanästhesie (Narkose) so sicher wie nie zuvor ist. Neue Medikamente, moderne Geräte und sehr gut ausgebildete Fachärzte, die Anästhesisten, gewährleisten diese Sicherheit.
Der Schlüssel zu einer sicheren Anästhesie liegt in der individuellen Dosierung der Medikamentenkombination. Diese besteht in der Regel aus Schmerzmittel, Schlafmittel und Medikamenten zur Muskelentspannung. Abgestimmt wird diese Kombination mithilfe von Faktoren wie Alter, Geschlecht, Gewicht, Fitness des Patienten und vorgesehener Eingriff.
Ihr Anästhesist spricht deshalb vor dem Eingriff ausführlich mit Ihnen und bespricht den von Ihnen ausgefüllten Fragebogen. Auf dieser Basis erfolgt die individuelle Medikamentengabe für eine sichere Narkose. Während der Operation überwacht der Anästhesist Ihren Zustand und lässt Sie danach langsam wieder das Bewusstsein erlangen .
Verhaltensregeln vor der Narkose
6 Stunden vorher
2 Stunden vorher
Am Anästhesietag
Verhaltenshinweise nach ambulanten Eingriffen
Beachten Sie bitte 24 Stunden nach ambulanten Eingriffen folgende Regeln:
Diese Tipps machen Sie nach einer Operation schnell wieder fit:
Gut vorbereitet in das Vorgespräch:
Beim Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten haben Sie die Möglichkeit, Fragen zu stellen, aber auch Unsicherheiten und Ängste anzusprechen. Der Anästhesist begleitet Sie durch den gesamten OP-Prozess und kümmert sich um die Schmerztherapie nach der Operation.
Geben Sie im Gespräch alle regelmäßig oder gelegentlich eingenommenen Medikamente an. Da der Anästhesist entscheiden muss, welche Behandlungsform für Sie die Beste ist, muss er alle Vorerkrankungen und individuellen Besonderheiten kennen. Dies gilt für die Narkose sowie für die Schmerztherapie nach dem Eingriff. Bitte bringen Sie aktuelle Vorbefunde vom Hausarzt mit zu dem Gespräch.
Fit sein vor der OP und fit werden nach der OP:
Regelmäßige Bewegung ist eine wichtige Voraussetzung für eine schnelle Rehabilitation. Spaziergänge oder Gymnastikübungen vor dem Eingriff sind ebenso sinnvoll, wie eine möglichst frühzeitige Mobilisation danach. Je schneller der Körper wieder in Bewegung kommt, desto schneller kommt der Kreislauf in Gang und die Genesung wird beschleunigt. Auch wenn der Eingriff und die Narkose völlig problemlos verlaufen, kann in manchen Fällen nach der OP eine Verwirrtheit des Patienten auftreten, die sich aber rasch bessert.
Ausreichend Trinken:
Achten Sie außerdem auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr. Bis zu 2 Stunden vor dem Eingriff können Sie kleine Mengen an Wasser oder Tee trinken – es sei denn der Arzt hat etwas anderes verordnet.
Ängste und Befürchtungen ansprechen:
Bei Fragen und Ängsten wenden Sie sich an Ihren Anästhesisten. Bei ihm laufen die „Fäden zusammen“ – er hat Kontakt zu allen behandelnden Ärzten und kennt Ihre individuelle Situation durch das Vorgespräch sehr gut.
Er kann Ihnen ggf. Medikamente zur Beruhigung vor der Operation oder zur Vorbereitung von Übelkeit und Erbrechen nach der Operation verordnen.
Der Ablauf vor der Anästhesie
Am Tag der Operation bekommen Sie normalerweise Medikamente verordnet, die das Einleiten der Anästhesie erleichtern. Diese Medikamente wirken beruhigend oder schmerzlindernd und können mit einem Schluck Wasser eingenommen werden.
Nachdem Sie in den OP-Bereich eingeschleust wurden, beginnt der Anästhesist die Vorbereitung auf die Anästhesie mit der ständigen Überwachung Ihrer Herztätigkeit (EKG) und Ihres Blutdruckes. Als nächstes wird eine Infusion, der sogenannte Venentropf, an eine Ihrer Arm- oder Handrückenvenen angelegt. Ein kleines Messgerät an Ihrem Finger zeigt den Sauerstoffgehalt Ihres Blutes.
Die Allgemeinanästhesie (Narkose)
Bei der Allgemeinanästhesie (Narkose) werden das Bewusstsein und die Schmerzempfindung im ganzen Körper ausgeschaltet. Zur Narkose wird in der Regel eine Kombination von Medikamenten eingesetzt. Es werden Schlafmittel, Mittel gegen Schmerzen, Medikamente zur Muskelerschlaffung oder zur Beeinflussung des vegetativen Nervensystems gegeben. Diese Medikamente werden entweder in die Vene eingespritzt oder der Atemluft beigemischt. Dabei schlafen Sie innerhalb kurzer Zeit ein.
Regionalanästhesie
Die Regionalanästhesie ermöglicht Schmerzfreiheit in einem bestimmten Abschnitt des Körpers. Sie ist besonders geeignet für Eingriffe, bei denen eine wirksame Schmerzbehandlung nicht nur während, sondern auch nach der Operation gewünscht ist und kann dann gegebenenfalls mit einer Vollnarkose kombiniert werden. Auch die Erholung nach großen Operationen kann hierdurch beschleunigt und verbessert werden.
Folgende Regionalanästhesieverfahren werden durchgeführt:
Plexusanästhesie von Arm und Schulter
Mit der Plexusanästhesie wird die Schmerzempfindung Ihres Armes oder Ihrer Schulter ausgeschaltet. Das Nervengeflecht, das Schulter bzw. Arm versorgt (Armplexus), wird durch Einspritzen eines Lokalanästhetikums vorübergehend betäubt. Sie bleiben bei Bewusstsein, verspüren aber keinen Schmerz.
Bei Eingriffen an Hand, Unterarm und Ellenbogen erfolgt die Betäubung in der Achselhöhle (axilläre Plexusanästhesie).
Bei Eingriffen an Oberarm oder Schulter erfolgt die Betäubung oberhalb des Schlüsselbeins (interskalenäre Plexusanästhesie) und wird dann anschließend in der Regel mit einem Allgemeinanästhesieverfahren kombiniert.
Blockade einzelner Nerven am Unterarm
Das Nervengeflecht des Armplexus bildet am Oberarm vier Nerven, die verschiedene Bereiche des Arms und der Hand versorgen. Diese Nerven können für Operationen an Unterarm und Hand einzeln betäubt werden. Die Betäubung erfolgt in der Regel in Höhe des Ellenbogens oder des Handgelenks.
Blockade einzelner Nerven am Bein
Das Bein wird von zwei großen Nerven, dem Femoralis-Nerv und dem Ischias-Nerv, versorgt. Für Operationen im Bereich des Kniegelenks, des Unterschenkels oder des Fußes gibt es die Möglichkeit, nur diese Nerven des zu operierenden Beines zu betäuben. Dafür wird unterhalb der Leiste (Femoralis-Block), im Bereich des Oberschenkels oberhalb des Knies (Ischias-Block) oder im Gesäßbereich in die Nähe der Nerven ein örtliches Betäubungsmittel eingespritzt. Das Bein ist danach im OP-Gebiet gefühllos und Operationen können schmerzfrei durchgeführt werden. Häufig werden diese Regionalanästhesieverfahren zusätzlich mit einer Allgemeinanästhesie kombiniert.
Spinalanästhesie
Die Spinalanästhesie ermöglicht Operationen am Unterbauch (z.B. Leistenbruch-Operationen), im Beckenbereich und an den Beinen(z.B. Krampfader-Operationen).
Nach einer örtlichen Betäubung führt der Anästhesist eine dünne Nadel in den Rücken ein, und zwar in einen Zwischenwirbelraum der unteren Lendenwirbelsäule, und dringt durch die Rückenmarkshaut (Dura Mater) in den Liquorraum ein. Hier befindet sich kein Rückenmark. In diesen mit Nervenflüssigkeit gefüllten Raum der Lendenwirbelsäule spritzt der Anästhesist dann ein örtliches Betäubungsmittel (Lokalanästhetikum).
Das Betäubungsmittel wirkt sehr schnell und hält in seiner Wirkung 3-4 Stunden an.
Häufig gestellte Fragen und die Antworten
Warum darf ich vor der Operation nichts essen und trinken?
Durch die Narkose werden neben dem Bewusstsein und der Schmerzempfindung auch die sogenannten Schutzreflexe (z.B. Schluck- und Hustenreflex) ausgeschaltet. Es besteht daher die Gefahr, dass Mageninhalt in den Rachen gelangt, eingeatmet wird und eine Lungenentzündung hervorruft.
Bis wann darf ich vor der Narkose essen oder trinken?
Es gelten folgende Empfehlungen: Bis 6 Stunden vor der Narkoseeinleitung kann Nahrung in Form einer kleinen Mahlzeit (z.B. eine Scheibe Brot mit Marmelade, ein Glas Milch) aufgenommen werden.
Klare Flüssigkeiten, die kein Fett, keine Partikel und keinen Alkohol enthalten (z.B. Wasser, fruchtfleischlose Säfte, Wasser, Limonade, Tee oder Kaffee, jeweils ohne Milch) können in kleinen Mengen (ein bis zwei Gläser/Tassen) bis zu 2 Stunden vor der Narkoseeinleitung getrunken werden.
(Dauer-)Medikamente und/oder vom Anästhesisten verordnete Beruhigungsmittel können am Operationstag mit einem Schluck Wasser bis kurz vor dem Eingriff eingenommen werden.
Neugeborene und Säuglinge können bis 4 Stunden vor Beginn der Narkoseeinleitung gestillt werden oder Flaschennahrung erhalten.
Aus medizinischen Gründen kann es jedoch sein, dass Ihr Arzt von diesen Empfehlungen abweicht und Ihnen individuelle Anweisungen gibt.
Kann ich während der Operation aufwachen?
Ihr Anästhesist überprüft während der Operation ständig die Narkosetiefe, die er bei geplanten Eingriffen sehr genau steuern kann. So sorgt er fortlaufend für Ihre Sicherheit und vermeidet, dass Sie während des Eingriffs wach werden.
Wie stark werden die Schmerzen nach der Operation sein?
Schmerzen nach einer Operation sind nicht vollständig zu vermeiden, sie können aber auf ein sehr gut erträgliches Maß begrenzt werden.
Kann es passieren, dass ich nicht mehr aufwache?
Grundsätzlich sind die modernen Anästhesieverfahren heute so sicher wie nie zuvor. Trotzdem können in seltenen Fällen Komplikationen auftreten. Das Risiko hierfür wird meistens weniger von der Anästhesie selbst, als vielmehr von Begleiterkrankungen des Patienten und von der Art der Operation bestimmt. Für körperlich belastbare Patienten, die sich einem begrenzten Eingriff unterziehen müssen, ist das Risiko äußerst gering.
Kann mir nach der Operation übel sein?
Die modernen Narkosemittel lösen wesentlich seltener als früher Übelkeit und Erbrechen aus. Dennoch kann es zum Gefühl der Übelkeit nach der Operation kommen. Das Auftreten von Übelkeit hängt von der persönlichen Veranlagung und der durchgeführten Operation ab. Bei bekannter Veranlagung werden wir jedoch vorbeugende Medikamente einsetzen.
Wann darf ich nach der Operation wieder essen oder trinken?
Sobald ihre Schutzreflexe, wie z.B. Husten und Schlucken, wieder voll ständig vorhanden sind können Sie grundsätzlich wieder beginnen schluckweise zu trinken und zu essen. Je nach Operation kann die Zeit bis zur wieder erlaubten Nahrungsaufnahme jedoch sehr unterschiedlich sein.
Ihr behandelnder Arzt wird das für Sie empfohlene Vorgehen gern persönlich mit Ihnen besprechen.
Wann bin ich wieder richtig wach?
Bereits einige Minuten nach Operationsende können Sie selbst wieder ausreichend atmen und wir können uns mit Ihnen verständigen.
Sie befinden sich im Aufwachraum noch im Halbschlaf.
Bis Sie wieder wach genug für Aktivitäten wie Lesen, Fernsehen u. ä. sind, vergehen normalerweise meistens eine oder mehrere Stunden.
Die Schmerzbehandlung nach der Operation
Zur Schmerztherapie können nach der Operation Medikamente in Form von Tabletten, Tropfen, Zäpfchen oder Injektionen gegeben werden. Über eine liegende Infusion können Medikamente auch direkt in die Blutbahn verabreicht werden.
Bei schwerwiegenden Schmerzen nach großen Operationen kann ggf. ein besonders modernes und wirkungsvolles Behandlungsverfahren eingesetzt werden: Die sogenannte Patienten kontrollierte Analgesie.
Hierfür wird eine spezielle Infusionspumpe entweder an die liegende Infusion oder an einen Regionalanästhesiekatheter angeschlossen. Über einen Druckknopf können Sie sich selbst über eine für Sie individuell programmierte Pumpe eine bestimmte Dosis des Schmerzmittels verabreichen.
Wenn ihr Kind operiert, wird ist es immer eine besondere Situation. Die Narkose wird, für Sie als Eltern, häufig mit Ängsten und Unsicherheiten verbunden sein. Ihr Kind fürchtet die ungewohnte Situation, möglicherweise die Trennung von den Eltern und einen möglichen „Piekser“.
Deshalb ist es wichtig, dass sich Eltern und Kinder auf den Tag der OP bestmöglich vorbereiten. Je nach Alter des Kindes können offene Gespräche, spielerische Übungen und das Aufklärungsgespräch beim Anästhesisten hilfreich sein. Je entspannter Sie als Mutter oder Vater sind – desto weniger ängstlich wird auch Ihr Kind reagieren.
Vor einer Operation findet eine umfassende Vorbesprechung mit dem Anästhesisten statt. Neben der Einschätzung des allgemeinen Gesundheitszustandes ihres Kindes, ist auch die persönliche Beratung ein Schwerpunkt des Termins. Nutzen Sie diese Gelegenheit um alle Fragen, Unsicherheiten, Ängste und Besonderheiten offen anzusprechen. Hier ist Raum damit Sie und ihr Narkosearzt sich kennenlernen und ein Vertrauensverhältnis aufbauen können. Während des Gesprächs wird der Anästhesist gemeinsam mit Ihnen das beste Narkosekonzept für Ihr Kind auswählen. Bitte kommen Sie gemeinsam mit ihrem Kind zur Vorbesprechung.
Vor der Operation
Nüchternzeiten bei Kindern und Jugendlichen:
Kinder sollen vor einer Narkoseeinleitung oder Analgosedierung nicht essen oder trinken, um das Risiko, dass Mageninhalt in die Lunge gelangt auf das Geringste zu vermindern, wenn die Schutzreflexe durch Anästhetika gedämpft oder aufgehoben werden.
Die präoperativen Nüchternzeiten sollen deshalb ausreichend lang sein, damit sich der Magen der Kinder zum Zeitpunkt der Narkoseeinleitung oder Analgosedierung mit hoher Wahrscheinlichkeit entleert hat.
Die Nüchternheitszeiten können, von denen in den Leitlinien empfohlenen Zeiten aufgrund von medizinischen und auch organisatorischen Gründen zur Sicherheit ihres Kindes abweichen.
Dies wird mit Ihnen beim Vorgespräch besprochen.
Ansonsten gelten folgende Empfehlungen:
1. Eine vollwertige Mahlzeit soll bis sechs Stunden vor Narkoseeinleitung erlaubt sein.
2. Eine kleine, leichte Mahlzeit mit fester Nahrung, Brei oder nicht- klarer Flüssigkeit kann bis vier Stunden vor Narkoseeinleitung erlaubt werden.
Beispiele für kleine, leichte Mahlzeiten vier Stunden vor Narkoseeinleitung.
Jeweils eine der Möglichkeiten! Nicht mehrere miteinander essen!
- 1 Toast, z.B. mit Marmelade oder Honig
- 1 Schale Getreideflocken mit Milch oder Pudding
- 1 Glas Brei
- 1 Becher Joghurt
- 1 Becher Milch, Kakao
- 1 Banane, 1 Apfel
3. Milch:
Neugeborene und Säuglinge sollen zum Trinken von Muttermilch bis drei Stunden vor Narkoseeinleitung ermuntert werden.
Fertigmilch oder Kuhmilch können bis vier Stunden vor Narkoseeinleitung getrunken werden.
4. Kinder sollen vor elektiven Eingriffen bis zu einer Stunde vor Narkoseeinleitung zum Trinken von klarer Flüssigkeit ermuntert werden: Wasser oder Tee (mit Zucker), (verdünnter) Fruchtsaft ohne Fruchtfleisch.
Während der Operation
Das Kind begleiten:
Ihr Kind fühlt sich viel sicherer, wenn Sie es mit in den OP begleiten. Deshalb möchten wir, dass ein Elternteil bei der Narkoseeinleitung anwesend ist. Wir werden Ihnen alles erklären. Ihr Kind wird somit möglichst ruhig „einschlafen“. Danach werden Sie in den Wartebereich hinaus begleitet. Ihr Kind darf gerne ein Lieblingsspielzeug oder ein Kuscheltier mit in den OP nehmen.
Narkose einleiten:
In der Vorbereitung erhält Ihr Kind in einem Vorbereitungsraum ein Medikament als Saft oder Zäpfchen. Dieses wirkt beruhigend und angstlösend und hilft dabei die Narkose weitgehend angstfrei und angenehm einzuleiten.
Dafür kommen verschiedene Methoden in Betracht:
Im Vorgespräch wird die geeignete Methode ermittelt und genau erklärt, was dabei jeweils geschieht und zu erwarten ist.
Überwachung:
Nach dem „Einschlafen“ bekommt ihr Kind nichts mehr von dem eigentlichen Eingriff mit und hat keine Schmerzen. Während der gesamten Narkose wird es kontinuierlich gemeinsam von einem Anästhesisten und einer Anästhesiepflegerin/-schwester überwacht. Der Anästhesist steuert die Narkose, passt sie den jeweiligen Operationsphasen an und sorgt dafür, dass Ihr Kind sicher und schmerzfrei aus der Narkose erwacht.
Kräfte sammeln:
Während des Eingriffs bricht die Wartezeit an: Natürlich sind Sie während dieser Zeit möglicherweise unruhig. Es ist jedoch wichtig, sich bestmöglich zu entspannen. Nicht nur die Kinder brauchen jetzt Kraft, sondern auch ihre Eltern.
Nach der Narkose wird Sie ihr Kind im Aufwachraumbereich benötigen.
Nach der Operation
Nach dem Eingriff wird Ihr Kind zunächst in einen Aufwachraum verlegt und dort überwacht. Auch hier wird darauf geachtet, dass Sie schnellstmöglich wieder mit Ihrem Kind zusammen sind, um sich gemeinsam zu erholen.
Schmerzen nach einer Operation sind leider nicht völlig vermeidbar. Um die Schmerzen gering zu halten, wird Ihr Kind vorbeugend Schmerzmittel bekommen. Auch nach der Operation stehen weitere Schmerzmittel in Form von Zäpfchen, Infusionen oder Säften zur Verfügung.
Wertvolle Hilfestellungen für jedes Kindesalter
Babies bis Kleinkinder
In diesem Alter können Kinder noch nicht verstehen, was es heißt, krank zu sein und welche Bedeutung die Operation langfristig für sie hat. Für ein Kleinkind oder Baby ist die verlässliche Nähe seiner Bezugspersonen das Wichtigste. Versuchen Sie daher, Ruhe und eine positive Haltung auszustrahlen – damit vermitteln Sie Sicherheit und helfen Ihrem Kind so am besten.
Grundschulkinder
Mit zunehmendem Alter können Kinder Zusammenhänge zwischen konkreten Situationen, deren Ursachen und Auswirkungen immer besser verstehen. Es ist also empfehlenswert, die aktuelle Situation kindgerecht zu erklären und Ihr Kind auf die Operation vorzubereiten. Nehmen Sie sich dafür genügend Zeit und informieren Sie sich vorher selbst eingehend. Ihre Nähe und positive Grundhaltung sind natürlich weiterhin unersetzlich.
Ältere Schulkinder
Ältere Kinder verstehen ihre Umwelt und komplexe Zusammenhänge immer besser. Sie möchten nachvollziehen können, wieso sie in einer bestimmten Situation sind und welche Möglichkeiten sie haben. Für Sie als Eltern ist es umso wichtiger, sich rechtzeitig ausreichend zu informieren, um eine fundierte Erklärung bieten zu können. Wenden Sie sich gemeinsam mit dem Kind an einen kompetenten Ansprechpartner, wie z. B. an den behandelnden Anästhesisten. Gerade in Fällen, in denen Kinder besonders ängstlich sind. Hier können individuelle Lösungen gefunden werden.
Die wichtigsten Tipps für Eltern
Vorbereitung ist besser als Vermeidung:
Machen Sie Ihr Kind (altersgerecht) mit der Thematik vertraut. So kann die Angst vor dem Ungewissen reduziert werden.
Ehrlichkeit statt Verharmlosung:
Bereiten Sie Ihr Kind ehrlich, aber ohne Ängste zu fördern, auf eventuelle Schmerzen vor. Andernfalls riskieren Sie einen Vertrauensverlust.
In sicheren Händen wissen:
Versuchen Sie, Ruhe und Vertrauen in Ärzte und Pflegepersonal zu vermitteln. Nutzen Sie ein gemeinsames Beratungsgespräch mit dem Anästhesisten, damit Arzt und Kind sich kennenlernen können.
Sich selbst nicht vergessen:
Suchen Sie sich selbst auch Unterstützung, so entlasten Sie sich selbst und Ihr Kind.
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